Wenn mir vor 15 Jahre jemand erzählt hätte das Wandern einmal zu meinen liebsten Hobbies gehören würde, dem hätte ich nicht geglaubt. Mittlerweile liebe ich das Laufen in der Natur, an einem freien Tag, an einem Wochenende, in den Ferien, eine Pilgertour über mehrere Tage nur mit dem Rucksack meiner Kamera und dem Zug unterwegs zu sein.
Was passiert eigentlich aus medizinischer Sicht im Gehirn, wenn wir laufen? Das Gehirn kann sich durch neuronaler Plastizität immer anpassen und sich verändern, auch noch im hohem Alter. Das heisst, lernen ist immer möglich.
Wissenschaftler der Universität British Comobia und Iowa haben in einer Studie herrausgefunden, dass wandern sich auf unsere Gehirnaktivität auswirkt. (Autor: Chung Liang Hus, Artikelname: Aerobic exercise promotes executive functions and impacts functional neural activity among older adults with vascular cognitive impairment, 2018, doi: 10.1136/bjsports-2016-096846, British Journal of Sports Medicine)
Besonders bei ältern Menschen wird die kognitive Gesundheit sowie die Reaktionsfähigkeit, bei moderaten Aktivitäten von einmal Wöchentlich für 3 Stunden gehen verbessert. Durch das regelmässige gehen werden diverse Proteine im Gehirn ausgeschüttet, sowie die Bildung neuer Blutgefässe mit einer verbesserten Sauerstoffversorgung. Die Gehrinmasse des Hippocampus wird durch Bildung neuer Nervenzellen vergrössert. Der Hippocampus (Seepferdchen) ist ein Teil des limbischen Systems der zur Bildung Aufrechterhaltung von Gedächtnisinhalten und Lernprozessen der Emotionsbildung und Emotionsverarbeitung verantwortlich ist.
Weitere gesundheitliche Vorteile des Wanderns:
- du verbesserst dein Selbstwertgefühl
- bekämpfst Krankheiten (z.B. Diabetes, Osteoporose, Adipositas, einige Krebsarten)
- reduzierst das Depressionsrisiko
- reduzierst Stress
- Verspannungen und Ängste
- verbesserst deine Körperhaltung
- baust Rücken- und Bauchmuskulatur auf
Wandern erhöht dein Energieniveau und hebt deine Stimmung durch die beim laufen produzierten Endorphienen. Endophine machen glücklich. Du kannst Stimmungsschwankungen regulieren und es kann dich bei Depressionen und Angstzustäden unterstützen. Durch das Wandern wird die Aktivität des Hippocampus im Gehirn aktiviert was zu einer Verbesserung der Vorstellungskraft und Kreativität führt. Die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut reduziert sich nach 20-30 Minuten in freier Natur, dies fand die Wissenschaflterlin Mary Carol R. Hunter heraus.
Wenn ich wandern kann ich mein Gehirn abschalten, mein Kopf wird frei und klar, das Denken wird weniger bis es nicht mehr vorhanden ist und ein Schritt vor dem anderen gesetzt wird. Bin ich mehrere Tage unterwegs, komme ich bereits nach wenigen Kilometern in den Wanderflow. Für mich ist Wandern nicht nur mein liebstest Hobby, es macht mir Spass, tut mir und meiner Seele gut. Ich geniesse es die Schönheit unserer Muttererde zu sehen, in ihr zu laufen sowie die Wunder der Natur mit der Kamera festzuhalten. Besonders aber eine Auszeit vom hektischen Alltag zu haben und zurück zu meinen Wurzeln zu finden.
Eine kleiner Spaziergang direkt vor deiner Haustür ist ausreichend um mehr Bewegung in deinen Alltag zu bringen. Wenn du dich 3x wöchentlich für 20-30 Minuten bewegst ist es ein guter Anfang. Denn muss nicht zum Himalaya reisen, wenn der Kopf nicht frei ist.
Aber wie bereits Teresa von Ávila sagte:
„Tu deinem Leib etwas Gutes,
Teresa von Ávila
damit deine Seele Lust hat,
darin zu wohnen“ .
Ich hoffe auch dich hat die Lust auf eine Wandertour gepackt, dabei musst du nicht eine Riesige Tour plane, fang mit einer kleinen, kurzen Tour an und steiger dann deine Routen entsprechend deiner körperlichen Kondition. Zu Beginn des Wanderlebens benötigst du keine teuere Ausrüstung (später auch nicht 😉) gute Schuhe, ein Rucksack zum Mitnehmen von trinken und etwas kleines zu Essen sind ausreichend.
Deine Wanderausrüstung:
- wetterfeste Schuhe
- Rucksack
- Tagesproviant
Falls du Lust hast ein spannendes Buch übers Wandern zu lesen kann ich dir das Buch:
„Drei Tage, zwei Frauen, ein Affe und der Sinn des Lebens” von Karolien Notebaert empfehlen.
Was denkst du über körperliche Aktivität und die Verringerung von Krankheiten? Wenn du weitere Fragen rings um das Thema körperliche Aktivität oder wandern hast, melde dich bei mir.
Herzlichst Andrea