Du bist komisch! Du bist viel zu sensibel! Du darfst das nicht so an dich heran lassen! Das ist jetzt nicht so schlimm! Sei doch nicht wieder so! Du passt nicht zu mir! Jetzt sei nicht wieder so empfindlich! Du passt nicht in die Gruppe!
Das ist einfach nicht normal!
Warum kannst Du nicht normal sein?
NEIN! Ich kann nicht normal sein!
Und was ist eigentlich normal?
Was bedeutet Hochsensibilität?
Hochsensibilität ist keine Krankheit oder Störung, es ist ein Wesensmerkmal!
Hochsensible Menschen haben ein intensives Erleben und Wahrnehmen. Durch ihr gesteigertes Einfühlungsvermögen in andere Menschen, fällt es ihnen schwer sich selbst abzugrenzen. Sie haben einen lebendige Vorstellungskraft mit einer ausgesprochenen Intuition. Je nach Ausprägung werden Geräusche sehr laut wahrgenommen, Gerüche sind intensiv. Es kann zu einer Überstimmulation kommen durch die man sich gestresst, überfordert und erschöpft fühlt.
Berührungen werden sehr intensiv wahrgenommen und können je nach Situation auch als sehr unangenehm empfunden werden, wie ein kratziger Stoff auf der Haut. Situationen, Herausforderungen werden immer abgewägt, „Was ist wenn?“. Hochsensible Menschen sind in der Lage zwischen den Zeil zu hören, zu lesen, zu spüren.
Laut aktueller Forschungen sind 20- 30% aller Menschen Hochsensibel. Es wird vermutet, dass eine genetische Veranlagung und veränderte Aktivität in verschiedenen Hirnstrukturen wie des Thalamus, Hypothalamus, Neolortex und Umwelteinflüsse die Folge von Hochsensibilität sind. Auch ein erwerben von Hochsensibilität durch Traumata oder Dauerstress ist möglich.
Hochsensiblen Menschen fällt es schwer eigene Grenzen zu setzen und auch mal «Nein» zu sagen. Es ist nicht gut die eigene Sensibilität zu unterdrücken, dies kann sonst zu Minderwertikeitskomplexen und Depressionen führen.
Als hochsensibler Mensch ist man gern allein- am liebsten in der Natur, dort ist es möglich seine Batterie wieder aufzuladen. Hochsensibilität ist eine wundervolle Gabe mit ein paar Stolpersteinen. Lerne sie zu erkennen, sie zu lieben, mit ihr zu leben.
Was tut hochsensiblen Menschen im Alltag nicht gut?
- viel Kaffee trinken
- schnelle Entscheidungen treffen
- in Menschenmassen aufhalten
- in lauter Umgebung arbeiten
- Reizüberflutung: Handy, TV, stressige Situationen
- Smalltalk
- Gefühle unterdrücken
- zu viel Zeit in Räumen
- unnatürliche Geschwindigkeit (Auto, Bahn, Flug)
- zu viel Kopfarbeit/ zu viel Grübeln
- Oberflächlichkeit, fehlende Tiefe
Was brauchen Hochsensible Menschen?
- Zeit für sich
- Ruhe und Geborgenheit
- Rückzugsmöglichkeiten
- frei sein von Verpflichtungen
- Abwesenheit von Disharmonie und lauten Geräuschen
- Zeit in der Natur
- Bildschirmfreie Zeit
- Zeit mit Tieren
- Atemübungen/Meditieren
- Barfusslaufen
Vorteile von Hochsensiblen Menschen
- Liebe zum Detail
- Kreative Lösungen
- starke Beobachtungsgabe
- feine Antennen
- sehr sorgfältig
- sensible Sinneswahrnehmung
- in die Tiefe gehendes Interesse
- grosses Einfühlungsvermögen
- emotionale Intelligenz
- Wissbegierde
- Reflexion
- Resilienz in Krisen
- Zugang zur Spiritualität
Hochsensibilität ist keine Last mehr wenn
- du nicht mehr von Menschen umgeben bist, die dir das Gefühl geben nicht genug zu sein oder zu viel zu sein
- gibt deiner Intution Enscheidungskraft und Vertrauen
- kenn deine Werte und sage „Nein“!
- verlasse Umfelde die nicht mehr stimmen
- lerne deine Emotionen zu fühlen und zu ihnen zu stehen
- vergebe dir selbst, sehe „Fehler“ als Wachstumsmöglichkeit
- sprich deine Wahrheit aus, unabhängig von den Erwartungen und Meinungen anderer
Wenn du Fragen zur Hochsensibilität hast, melde dich gern bei mir.
Alles liebe, Andrea
Quelle: Christina Blach, ein empirischer Zugang zum komplexen phänomen der Hochsensibilität ISBN 978- 3 95935-262-8; www.hs-schweiz.ch 05/2024 Bianca Braun; Philippe Holenstein